Spiegeltherapie, Ansbach

Spiegeltherapie in der Ergotherapie

Die Spiegeltherapie ist eine neue Methode, mit der man neurologische Funktionsstörungen - beispielsweise nach einem Schlaganfall - wirksam behandeln kann.
Man kann sie für das (Wieder-) Erlernen einer Bewegung in der oberen und unteren Extremität einsetzten.

Wie funktioniert die Spiegeltherapie?

Ein Spiegel wird vertikal vor den Patienten gestellt, so dass nur die nicht betroffene Extremität für den Patienten zu sehen ist. Die betroffene Extremität bleibt verborgen.
Während der Behandlung führt der Patient bzw. die Patientin mit beiden Extremitäten Bewegungen synchron aus und betrachtet dabei das Spiegelbild.
Durch das Spiegelbild entsteht beim Bewegen die Illusion, die betroffene Seite bewege sich ebenso wie die Gesunde.
Die Therapeutin bzw. der Therapeut unterstützt die paretische Extremität des Patienten, so weit es nötig ist. So entsteht auf der betroffenen Seite eine aktive, assistive oder passive Bewegung.

Vorteile der Spiegeltherapie:

Learned-non-use (=gelernter-Nicht-Gebrauch)

  • Der Patient/die Patientin erhält einen normalen visuellen Input. Bei anderen Therapieformen ist der visuelle Input üblicherweise gestört, da der Patient die Bewegung der betroffenen Extremität sieht. Oftmals weiß die betroffene Person gar nicht mehr, wie eine bestimmte Bewegung auszusehen hat.
    → der Kortex wird visuell nahezu fehlerfrei beeinflusst – wenn auch illusorisch. So können sich im Gehirn qualitativ gute Engramme (=Erinnerungsbilder) bilden.
  • Das Spiegelbild ist ein so starker Reiz, dass der Patient motiviert wird, seine paretische Extremität wieder zu bewegen.

Prämotorischer Kortex
Es findet die sensomotorische Integration statt, die es dem Patienten ermöglicht, ein neues motorisches Programm abzuspeichern – also normale Bewegung wieder zu lernen.

Virtuelle Realität wird real
Es ist ein Training in virtueller Realität - der Patient lernt mit Hilfe des Spiegels durch Imitation. Er erfährt, wie die „gesunde“ Bewegung aussieht und kann diese unmittelbar imitieren und üben.

„Mental Imagery Training“
Die Patientin bzw. der Patient stellt sich während des Trainings bewusst vor, wie sich sein paretischer Arm bewegt. Die Vorstellung der Bewegung allein, soll die Erregbarkeit des Kortex und des spinalen Reflexbogens erhöhen.